Diese Website verwendet Cookies

Auf unserer Website verwenden wir Cookies, die für die Darstellung der Website zwingend erforderlich sind. Mit Klick auf „Auswahl akzeptieren“ werden nur diese Cookies gesetzt. Andere Cookies und Inhalte von Drittanbietern (z.B. YouTube Videos oder Google Analytics), werden nur mit Ihrer Zustimmung durch Auswahl oder Klick auf „Alles akzeptieren“ gesetzt. Weitere Einzelheiten erfahren Sie in unserer Datenschutzerklärung, in der Sie Ihre Einwilligung jederzeit widerrufen können.

Neue Verfahren der künstlichen Intelligenz nutzen, um simulationsgestütze Produktentwicklung zu vereinfachen

Für große Unternehmen ist die ingenieurtechnische, numerische Simulation bereits heute in den meisten Branchen unverzichtbar. Sie ermöglicht beispielweise die Optimierung der Sicherheit eines Autos, ganz ohne aufwändige Crashtests durchführen zu müssen. Allerdings benötigt die Durchführung solcher Simulationen einen hohen manuellen Aufwand und eine große Erfahrung. Deshalb wird diese Technologie trotz ihres Potentials gerade in kleinen und mittelständischen Unternehmen noch kaum eingesetzt.

Um dies zu ändern, wagt das Team von SimSpark, das sich momentan noch in der Vorgründungsphase befindet, etwas ganz Neues: Mit der Ausgründung aus dem Karlsruher Institut für Technologie möchten sie neue Verfahren der künstlichen Intelligenz nutzen, um die simulationsgestützte Produktentwicklung zu vereinfachen. Auf Basis von neuartigen maschinellen Lernverfahren aus dem Bereich des sogenannten deep learnings wird es möglich, dem Computer ein Verständnis für dreidimensionale Objekte beizubringen. Das ermöglicht beispielsweise die Benennung, Segmentierung oder die Vereinfachung von mechanischen Konstruktionen. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um solche Konstruktionen zu simulieren.

„Mit unseren Technologien können wir die ingenieurtechnische Simulation auf bisher unerreichte Art automatisieren“, sagt Dr.-Ing. Stefan Suwelack, Postdoktorand am Institut für Anthropomatik und Robotik des KIT. Wichtige Konsequenz: So werden Simulationswerkzeuge auch durch Nicht-Berechnungsexperten bedienbar und für mittelständische Unternehmen zugänglich.

Lieber Baden-Württemberg als Silicon Valley

Bei ihrem Geschäftsmodell setzt SimSpark auf eine Plattformtechnologie. Dazu hat das Team eine Software entwickelt, die es ermöglicht, dem Kunden Simulationsmodule unter einheitlichen Schnittstellen zur Verfügung zu stellen. Analog eines Lego-Baukastens können diese Module so einfach kombiniert und zu Simulationsworkflows zusammengesetzt werden. Mittelfristig wird SimSpark diese Plattform auch als Software-as-a-Service zur Verfügung stellen, um ihren Kunden eine einfache und kostengünstige Lösung anbieten zu können.

Um außerdem schnell weitere Partner und Kunden zu gewinnen, wird das Team diese Lösung als Open Source- Software veröffentlichen. Für ihr Vorhaben an der Schnittstelle von klassischem Maschinenbau und moderner Informatik sieht SimSpark den Standort Baden-Württemberg als klaren Startvorteil. Dank des starken Netzwerks an Unternehmen im Bereich Maschinenbau in Süddeutschland hoffen die Gründer von SimSpark, schnell ein funktionierendes Ökosystem um ihre Plattform herum aufbauen zu können. Die Gründer würden daher ihr Büro in Karlsruhe auch auf keinen Fall gegen ein Office im Silicon Valley tauschen wollen.

Autorin: Jennifer Warzecha

Nachgefragt bei dem Gründerteam von SimSpark:

Was ist Ihr letztendliches Ziel des ganzen Projekts, an dem Sie gerade arbeiten?

Wir bieten unseren Kunden durch die Verwendung von neuartigen Verfahren der Künstlichen Intelligenz erstmals die Möglichkeit, auch komplexe numerische Simulationen vollständig zu automatisieren und für Konstruktionsexperten verfügbar zu machen.

Sie arbeiten mit KI, also Künstlicher Intelligenz. Wie macht sich das konkret in Ihrem Projekt bemerkbar?

Wir haben auf Basis von speziellen maschinellen Lernverfahren, dem sogenannten deep learning, neue Methoden entwickelt, mit denen wir dem Computer ein Verständnis für Geometrien beibringen können. So können viele Aufgaben bei der ingenieurtechnischen Simulation wie beispielsweise die Gittergenerierung oder die Objektsegmentierung automatisiert werden.

Welche Ziele verfolgen Sie aktuell?

In Form von Pilotprojekten zeigen wir den Vorteil unseres Ansatzes – den, dass Simulationen deutlich schneller und einfacher als vorher werden. Da wir einen starken akademisch-methodischen Hintergrund haben, ist es für uns dabei besonders wichtig, unsere Technologien in enger Abstimmung mit den Anwendern weiterzuentwickeln.

Was raten Sie anderen Menschen, die gründen möchten, als Erstes?

Rede mit vielen Leuten, so vielen wie Du kannst, über Deine Idee und brüte nicht allein im stillen Kämmerlein vor Dich hin. Finde dann die richtige Balance zwischen dem Aufnehmen berechtigter Kritik und dem Festhalten an Deinen Ideen.