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Innovative Virotherapie zur Krebsbekämpfung

Beim Stichwort „Virus“ denken die meisten Menschen sofort an fiese Krankheitserreger – aber wussten Sie schon, dass man mit Viren auch Krebs bekämpfen kann? Ad-O-Lytics nutzt dabei Prinzipien der Natur und setzt Viren sicher und gezielt gegen bösartiges Tumorgewebe ein: Viren infizieren Krebszellen, vermehren sich dort und bringen sie schließlich zum Platzen. Gleichzeitig wird das Immunsystem des Patienten aktiviert. Durch dieses Zusammenspiel aus heilenden Viren und Immunreaktion wird das Tumorgewebe Stück für Stück aufgelöst. Da gesunde Zellen verschont bleiben, handelt es sich bei der Virotherapie um einen nebenwirkungsarmen Therapieansatz.

Das Biotechnologie-Spinoff der Universität Ulm rund um die Biologin Dr. Andrea Hoffmeister, den Erfinder der Technologie, Biochemiker PD Dr. Florian Kreppel, Humanmediziner Prof. Dr. Stefan Kochanek und die Betriebswirtin Barbara Eberbach will der Virotherapie zum klinischen Durchbruch verhelfen.

Molekulare Badehaube schützt Viren vor unerwünschten Abwehrreaktionen

Das Prinzip der Virotherapie ist schon länger bekannt. 2015 wurde auch ein erstes virotherapeutisches Medikament in den USA zugelassen. Ein wesentliches Problem blieb bisher dabei noch immer ungelöst: Damit die Viren optimal wirken können, müssen sie systemisch über die Blutbahn verabreicht werden - dort werden sie jedoch innerhalb kürzester Zeit inaktiviert, bevor sie überhaupt ihren Wirkort erreichen können. „Wir haben dieses Problem erforscht und lösen es, indem wir den Viren mit einigen chemischen und genetischen Tricks eine Art molekulare Badehaube aufsetzen. So kann unser Virus unbeschadet an seinen Wirkort schwimmen und erreicht nicht nur den Primärtumor, sondern gleichzeitig auch im ganzen Körper verteilte Metastasen.

Mit unseren sog. onkolytischen Viren schaffen wir einen innovativen Wirkstoff für Krebsmedikamente. Da es sich um eine Plattformtechnologie handelt, kann das Virus maßgeschneidert für verschiedene Tumorarten eingesetzt werden und so vielen Patienten helfen.

Autorin: Jennifer Warzecha

Nachgefragt beim Gründerteam von Ad-O-Lytics:

Was treibt Sie an?

Wir haben hier die großartige Möglichkeit, die Ergebnisse unserer langjährigen Forschung wirklich in die Klinik zu überführen und so quasi die Brücke von der Laborbank zum Patienten zu schlagen. Damit können wir einen Beitrag im Kampf gegen eine Krankheit leisten, die ein großes gesellschaftliches Problem darstellt.

Wie sind Sie auf Ihre Anwendung der Virotherapie gekommen?

Das war letztendlich das Ergebnis langjähriger Forschungsarbeit, die sich darum gedreht hat, zu verstehen wie Viren mit dem Blutsystem interagieren. Bei diesen Forschungen haben wir Stück für Stück verstanden, was getan werden muss, um die Viren ganz gezielt vor bestimmten Blutbestandteilen zu schützen, so dass sie heilsam gegen Krebs eingesetzt werden können.

Wie genau zeichnen Sie sich gegenüber bisherigen Behandlungsmethoden wie Chemotherapie aus?

Der Nachteil bei einer Chemotherapie ist, dass beim Patienten starke Nebenwirkungen auftreten. Dem Patienten geht es also schlecht. Wir entwickeln eine nebenwirkungsarme Therapie, die gezielt auf die Tumorzellen gerichtet ist und diese zerstört. Gleichzeitig wird das Immunsystem stimuliert, so dass der bösartige Tumor durch zwei Wirkmechanismen gleichzeitig bekämpft wird.

Was macht für Sie ein gutes Team aus?

Uns verbindet als übergeordnetes Element eine klare, gemeinsame Vision. Man muss sich im operativen Alltag nicht immer einig sein. Wichtig ist aber, dass wir wissen, wo wir als Ad-O-Lytics langfristig stehen möchten. Auf dem Weg dorthin achten wir auf offene Kommunikation, Vertrauen untereinander und nicht zuletzt ist für uns auch Spaß bei der Arbeit wichtig.