Neue Verfahren der künstlichen Intelligenz nutzen, um simulationsgestütze Produktentwicklung zu vereinfachen
Für große Unternehmen ist die ingenieurtechnische, numerische Simulation bereits heute in den meisten Branchen unverzichtbar. Sie ermöglicht beispielweise die Optimierung der Sicherheit eines Autos, ganz ohne aufwändige Crashtests durchführen zu müssen. Allerdings benötigt die Durchführung solcher Simulationen einen hohen manuellen Aufwand und eine große Erfahrung. Deshalb wird diese Technologie trotz ihres Potentials gerade in kleinen und mittelständischen Unternehmen noch kaum eingesetzt.
Um dies zu ändern, wagt das Team von SimSpark, das sich momentan noch in der Vorgründungsphase befindet, etwas ganz Neues: Mit der Ausgründung aus dem Karlsruher Institut für Technologie möchten sie neue Verfahren der künstlichen Intelligenz nutzen, um die simulationsgestützte Produktentwicklung zu vereinfachen. Auf Basis von neuartigen maschinellen Lernverfahren aus dem Bereich des sogenannten deep learnings wird es möglich, dem Computer ein Verständnis für dreidimensionale Objekte beizubringen. Das ermöglicht beispielsweise die Benennung, Segmentierung oder die Vereinfachung von mechanischen Konstruktionen. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um solche Konstruktionen zu simulieren.
„Mit unseren Technologien können wir die ingenieurtechnische Simulation auf bisher unerreichte Art automatisieren“, sagt Dr.-Ing. Stefan Suwelack, Postdoktorand am Institut für Anthropomatik und Robotik des KIT. Wichtige Konsequenz: So werden Simulationswerkzeuge auch durch Nicht-Berechnungsexperten bedienbar und für mittelständische Unternehmen zugänglich.
Lieber Baden-Württemberg als Silicon Valley
Bei ihrem Geschäftsmodell setzt SimSpark auf eine Plattformtechnologie. Dazu hat das Team eine Software entwickelt, die es ermöglicht, dem Kunden Simulationsmodule unter einheitlichen Schnittstellen zur Verfügung zu stellen. Analog eines Lego-Baukastens können diese Module so einfach kombiniert und zu Simulationsworkflows zusammengesetzt werden. Mittelfristig wird SimSpark diese Plattform auch als Software-as-a-Service zur Verfügung stellen, um ihren Kunden eine einfache und kostengünstige Lösung anbieten zu können.
Um außerdem schnell weitere Partner und Kunden zu gewinnen, wird das Team diese Lösung als Open Source- Software veröffentlichen. Für ihr Vorhaben an der Schnittstelle von klassischem Maschinenbau und moderner Informatik sieht SimSpark den Standort Baden-Württemberg als klaren Startvorteil. Dank des starken Netzwerks an Unternehmen im Bereich Maschinenbau in Süddeutschland hoffen die Gründer von SimSpark, schnell ein funktionierendes Ökosystem um ihre Plattform herum aufbauen zu können. Die Gründer würden daher ihr Büro in Karlsruhe auch auf keinen Fall gegen ein Office im Silicon Valley tauschen wollen.
Autorin: Jennifer Warzecha